Die Geschichte des Heiligen Sankt Nikolaus beginnt in Patera, einem Ort in der ehemaligen römischen Provinz Lykien an der heutigen türkischen Riviera.
Um das Jahr 270 n. Chr. soll in Patera der kleine Nikolaus als einziger Sohn aus reichem Elternhaus geboren worden sein.
Die Eltern von Nikolaus, begütert und wohlhabend, hatten der Legende nach schon immer ein Herz für die Armen. So habe die Mutter zusammen mit dem kleinen Nikolaus oftmals die Armen aufgesucht, um sie mit ein paar warmen Decken und etwas Essbarem zu versorgen. Dieses grossherzige Verhalten seiner Mutter hat Nikolaus wohl bereits in jungen Jahren geprägt.
Der junge Nikolaus verlor seine Eltern schon sehr früh. In seinem Schmerz über den Verlust seiner Eltern zog Nikolaus eines Nachts durch die menschen leeren Gassen von Patera.
Als er am Stadttor ankam, fand er dort einige Bettler in ihren zerlumpten Kleidern. Als Nikolaus das grosse Leid der armen Leute sah, erinnerte er sich an seine Mutter, die immer wieder die Armen aufgesucht und sie mit dem Nötigsten versorgt hatte. Ohne lange zu zögern, verschenkte er seine wertvollen, goldenen Ringe und Ketten. Es machte Nikolaus sehr glücklich, die grosse Dankbarkeit in den Gesichtern der Bettler zu sehen.
Wieder zurück in seinem Palast, liess er am anderen Morgen an seinem edlen, purpurroten Gewand grosse Taschen annähen, die er dann im Garten mit Nüssen, Äpfeln und Mandarinen füllte. Am Abend zog es ihn wieder zu den Armen, um unter ihnen die im Garten gesammelten Köstlichkeiten zu verteilen.
Nikolaus liess seine gesamte Habe, Palast und Güter verkaufen und verteilte seinen Reichtum dort, wo er Not und Elend fand.
In Myra, der damaligen Provinzhauptstadt von Lykien besuchte Nikolaus später die Hochschule. Er galt als äusserst gebildet und belesen. Als Pilger bestieg Nikolaus eines Tages ein Schiff und reiste viele Jahre umher und predigte das Wort Gottes.
Eines Nachts erschien ihm im Traum ein Engel, der ihm befahl, in die Heimat zurückzukehren. Kurz vor der Rückkehr von Nikolaus war in Myra der alte Bischof gestorben und man wusste keinen Nachfolger. So entschied man, dass der erste Gläubige, der an jenem Morgen die Kirche des verstorbenen Bischofs betreten würde, zum Bischof ernannt werden sollte.
Früh morgens kam Nikolaus im Hafen von Myra an. Als erstes ging er zur Kirche, um Gott für die geglückte Heimreise zu danken. So kam es, dass Nikolaus an jenem Morgen als Erster die Kirche betrat – und zum Bischof geweiht wurde.
Bischof Nikolaus starb am 6. Dezember um 350. Dieser Tag wird bis heute zum Andenken als Nikolaustag gefeiert.